14181.minor issues – auf dem friedhof mit nele pollatschek

Last Updated on 20240427(07.09)

okay das war ein flow. zwei tage auf knien im eichenhain mit nele am ohr. thankgod dasz sie sich dafür hergibt, ihr buch (kleine probleme) selbst vorzulesen…, niemand hätte so überzeugend den liebevoll verpeilten lars im dialog mit sich selbst und kindern und frau sprechen können. wieviel pollatschek selbst in diesem von selbstzweifeln zerfressenen protagonistenautoren steckt, der sein :lebenswerk: vor sich herschiebt aber eigentlich auch alles andere (bett aufbauen, putzen, vater anrufen) was dann in jeweils einem kapitel ausführlich begleitet und siegestrunken (was ein scheiszwort, jdfs. erleichtert) abgehakt wird, ist wohl egal; wie ein lebenswerk mutet dieses buch nicht an, dafür klingt es zu locker, im parlando des joseph zauberers erzählt…, die (kleinen probleme) vermitteln sich zwar wirklich als unlösbar, sind ja aber so alltäglich eingebettet, dasz es eine freude ist, sich in den vertrauten prokrastinationen (aufschiebetechniken von allem was ansteht) stets wiederzuerkennen. ich kann da sehr weit mitfühlen, wenn es darum geht, die lähmung zu verlassen zum essentiellen schritt, endlich einen lappen in die hand zu nehmen um einen klebrigen fleck vom boden zu wischen.

ich hoffe, johanna, lars’ frau, die ihn scheinbar für ein sabbatical nach lissabon verlassen hat und deshalb die wohnung jetzt eben so aussieht, wie sie aussieht (diese bestimmt wahr-klischehaften rollen werden so liebevoll ausgestaltet, dasz auch eine emanzipierte leserin vielleicht ohne wut diesen verpeilten typen mögen kann) … ich hoffe jdfs. dasz sie am ende noch wieder zusammenfinden, das wär schön. ein paar minuten, seiten…, sind noch; ich habe es sehr geliebt, im unkraut dieser entspannt-progressiven geschichte zuzuhören.

14177.nt.shbs

Last Updated on 20240426(18.04)

seltsam, wie immer diese verschiebung in den köpfen dann. es gab einmal haltepunkte hier, an denen ich die gesichter fest. alle jetzt auf null gesetzt, als wenn da nie prämissen gewesen, die sie glaubten. das alles auf anfang, vor status.

die benrather linie: schon wieder spaltung, das hatten wir grad. im norden dreyfuss, im ewig süden die leugner von egal was, die apartheid neu definieren und die artikeln verschieben. finde da nix mehr erhellendes…, der endpunkt gibt nur stuss aus.