Last Updated on 20210517(21.06)
…platzhalter nachtrag des eingeschnappten bauarbeiters. i elaborate on the very long question i sent:
ich nehme immer wieder in dieser mir langsam sich erschlieszenden debatte und in den auf der seite veröffentlichten texten die stimmen wahr, die (nostalgisch, stolz) auf ihre herkunft verweisen. ich verstehe gut den unterschied zwischen klasse und schicht, weisz jedoch nicht, was dies für den hier handelnden diskurs überhaupt bedeuten soll, wenn das entitlement, :für: die untere klasse zu sprechen, längst überwunden, vergangen ist, da alle protagonisten die angehörigkeit zu dieser klasse überwunden haben. was ist der grosze unterschied, der vermeintlich habitus prägende, zwischen wenig geld haben, weil man ein arbeiterkind ist und wenig geld haben, weil die familie einfach arm ist? welche codes spielen denn dann die wichtige rolle, die man auch nie lernt, wenn man zwar zugang zu bildung hat, aber dies auch das einzige zu sein scheint, was das kind armer akademiker von dem kind reicherer bauarbeiter hinsichtlich seiner chancen für später unterscheidet?
ist nicht, was man, entweder entgegen dem kulturellen kapital oder entgegen dem materiellen kapital erreicht hat, viel wichtiger, um zu bestimmen, wo…, in welcher klasse man sich tatsächlich verorten musz? statt in der lange zurückliegenden kindheit?
wir (ich sage wir, tut mir leid, ich fühle mich irgendwie mit…) sollten doch auch thematisieren, dasz die berechtigung zu sprechen, in erscheinung zu treten, jemanden schon aus der klasse, die eben diese berechtigung nicht hat, hervorhebt, nicht mehr dort verortet sein läszt. es sind also alle berichte, die die öffentlichkeit erreichen, nicht von vertretern dieser klasse geschrieben, richten sich aber immer noch aus einer dieser klasse eigenen perspektive gegen die nun eingenommene position. die sprecher sind protagonisten der debatte, je mit eigenen merkmalen, die sie diskriminiert erscheinen lassen. das sediment, für das ich mich einsetze, ist es nicht. es ist die graue masse, für die es keine repräsentation gibt. wahrgenommen wird diese nur als rezipienten dessen, was in der bz steht.